Besuch in Voiron 2025

Am Samstag, den 12.7.2025, begaben sich 18 Mitglieder unseres Vereins mit einem Bus der Fa. Pieper, Herford, auf den Weg zum jährlichen Treffen mit unseren Freunden in Voiron. Da alle auf der langen Fahrt dahin eine Zwischenübernachtung wünschten, wurde nach einem Besuch des „Musée Lalique“ in Wingen-sur-Moder in einem B&B – Hotel in Colmar übernachtet.
Am Sonntagmorgen ging die Fahrt weiter. In dem kleinen Dorf Massieu in der Nähe von Voiron wurden wir am Nachmittag von unseren befreundeten Mitgliedern des Vereins „Amitié Voiron-Herford“ mit einem Begrüßungsbüffet sehr herzlich willkommen geheißen. Auf Wunsch der Franzosen hatten wir selbstangefertigte Poster zu den Themen „Revolution“ und „Demokratie“ mitgebracht, die mit den entsprechenden französischen Beiträgen ausgestellt wurden. Diese Ausstellung diente zur Vorbereitung auf den folgenden Montag, den 14.Juli, den französischen Nationalfeiertag. Im letzten Jahr hatten wir den Wunsch geäußert, einmal zusammen in Frankreich den Nationalfeiertag zu begehen, um zu sehen , wie die Franzosen diesen Tag feiern – und es war ein tolles Erlebnis: Wir hatten nicht nur die Poster mitgebracht, sondern auch die gewünschten weißen Blusen und Hemden, so dass wir alle in derselben „Verkleidung“ waren – die Franzosen steuerten für alle die roten Jakobinermützen und rote Bauchschärpen bei! Dann wurden gemischte deutsch- französische Teams gebildet und einen ganzen Nachmittag lang wurde bei lustigen Geschicklichkeitsspielen ermittelt, welche Mannschaft das beste „Revolutionsteam“ mit den meisten Punkten war. Die Vorbereitungsarbeiten der Voironesen zu diesem gemeinsamen Spielenachmittag waren sicher sehr aufwendig und fanden unsere volle Bewunderung. Tanzdarbietungen einer heimischen Folkloregruppe und ein gemeinsames Abendessen im Park unter alten Bäumen rundeten den Tag ab.



Am Dienstag gab es einen Tagesausflug zum Lac de Bourget mit einer 1-stündigen Bootsfahrt und einen Besuch der „Jardins Secrets“ in Vaulx, unterbrochen durch ein gemeinsames Mittagessen in einem idyllisch gelegenen Landgasthof. Um die politischen und administrativen Verhältnisse in unseren beiden Ländern besser kennenzulernen, hatten unsere französischen Freunde ein großes politisches Quiz vorbereitet, das wir auf den längeren Busstrecken gemeinsam gelöst haben. Nach dem „Revolutionstag“ am Montag war der Dienstag also der „Demokratie“ gewidmet. Sicher haben sowohl die deutschen als auch die französischen Freunde bei dieser Fahrt viel über das Nachbarland erfahren, was sie vorher noch nicht wussten. Eine wunderbare Idee, die dann auch privat noch Gelegenheit bot, über tagesaktuelle Themen und die deutsch-französischen Beziehungen in politisch brisanten Zeiten zu sprechen.
Mittwoch war der „klassische“ Familientag ohne offizielles Programm, doch eine ganze Reihe von französischen Gastgebern und deutschen Gästen nutzte die Gelegenheit, einen Bauernhof mit Käseproduktion zu besuchen.
Voiron liegt bekanntlich im Voralpengebiet und in einer Region mit einer interessanten Geschichte. Unsere französischen Freunde hatten am Donnerstag absichtlich auf einen weiteren großen Tagesausflug verzichtet und fuhren stattdessen mit uns in die nähere Umgebung Voirons, in die sogenannte „Valdaine“. Nach dem Besuch einer dort ansässigen berühmten Keksfabrik und einer sehr alten, beeindruckenden Kirche gab es am Nachmittag noch einen interessanten Besuch des „Château de Vaulserre“, in dem uns der Hausherr persönlich in Empfang nahm und durch das sehr aufwendig restaurierte Gebäude und den angrenzenden Schlosspark führte. Zum Abschluss dieses Tages und auch des diesjährigen Aufenthaltes in Voiron gab es am Abend, wiederum in dem kleinen Dorf Massieu, das Abschiedsessen. Zuvor gab es aber noch ein Treffen mit dessen Bürgermeister und Mitgliedern seines Gemeinderates, um sich über Probleme in ländlichen Gemeinden auszutauschen und sich über Möglichkeiten der infrastrukturellen Verbesserung zu unterhalten. Festzustellen war, dass auch in diesem Bereich die deutschen und französischen Verwaltungsprobleme sehr ähnlich sind.
Die Rückfahrt nach Herford erfolgte am Freitag in einer 14-stündigen Fahrt ohne Zwischenübernachtung. Alle Reiseteilnehmer waren sich einig, dass es in diesem Jahr nicht nur das seit über 25 Jahren wiederkehrende sehr herzliche und private Wiedersehen mit unseren französischen Freunden gab, sondern dass die politischen Aspekte mit den Themen „Revolution“, „Demokratie“ und „Deutsch-französische Gesellschaftsformen“ eine echte Bereicherung waren und viel zum gegenseitigen, besseren Verständnis beitrugen.
Wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch im Jahr 2026, in dem wir gemeinsam das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen dem Kreis Herford und der Stadt Voiron feiern können.

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